Einweihung des Modautalweges

Großteils an der Modau entlang führt nun ein schöner Wanderweg von Neunkirchen nach Ernsthofen

Die Gemeinde Modautal hatte den Odenwaldklub beauftragt, einen Wanderweg entlang der Modau zu planen und für die Zertifizierung als geprüfter Wanderweg „Wanderbarer Odenwald“ vorzubereiten.
Der geplante Weg wurde dann von Werner Bickelhaupt und anfangs mit Unterstützung von Rudi Quilitzsch mit einem weißen „M“ markiert und von zwei Bestandserfassern nach den Kriterien des OWK geprüft. Der Bürgermeister der Gemeinde Modautal, Jörg Lautenschläger, lud für den 24.10.2010 die kommunalen Vertreter, die beteiligten Partner an diesem Projekt und Freunde des Wanderns sowie die Presse ein. Etwa 70 Wanderer und Interessierte kamen an den höchsten Apfelbaum im hessischen Odenwald und nahmen an der Übergabe der Urkunde durch den Vorsitzenden des Odenwaldklubs Karl Ohlemüller teil. Bürgermeister Jörg Lautenschläger dankte allen Helfern und Partnern und stellte den sehr schönen Flyer für diesen Weg vor, mit dem auch die Odenwaldtourismus GmbH mit einem Angebot wirbt und das über die wichtigsten Angaben zum Weg informiert.
Anschließend wurde mit der „Enthüllung“ des Markierungszeichens der Wanderweg freigegeben und von einer großen Wanderschar nach einer regionaltypischen bzw. der Örtlichkeit entsprechenden Stärkung „unter die Füße genommen“!
Was ist das Besondere an diesem Weg?
Der Weg ist insgesamt etwa 12 km lang. Man kann sowohl in Neunkirchen als auch in Ernsthofen beginnen bzw. enden. Es bieten sich zahlreiche Einkehrmöglichkeiten am Weg oder in der Nähe des Weges an, die für die Wanderer den Tag erst so richtig zu einem Erlebnis machen können. Beinahe die Hälfte des Weges ist „naturnahe“, d.h., ohne Verbunddecke bzw. Feinabdeckung oder Schotter. Der Weg ist sehr zahlreich mit anderen Wanderwegen „vernetzt“ und bietet damit auch die Möglichkeit, auf markierten Wanderwegen (Qualitätswanderweg „Alemannenweg“, St. Jost Pilgerpfad, Hugenotten- und Waldenserpfad) weitere Ziele anzulaufen. Das Felsenmeer, die Burgruine Rodenstein, Fischbachtal mit dem Lichtenberger Schloss, der Frankenstein, die Neunkircher Höhe mit dem Kaiserturm sind interessante Sehenswürdigkeiten, die damit leicht im Rahmen einer Halbtags- bzw. einer Tagestour zu erreichen sind.
Das Besondere an diesem Weg und gleichzeitig charakteristisch für diesen Wanderweg sind aber die zahlreichen Abschnitte, die an der „jungen Modau“ entlang führen und zum Teil sogar eine „natürliche Stille“ für den Besucher bieten. Hier fühlt man sich als Wanderer so richtig naturverbunden und spürt andererseits aber auch, welche Verpflichtung wir Menschen für den Erhalt dieser Natur haben.
Hier verstehen wir den Slogan der Odenwaldtourismus GmbH sehr deutlich:  „Auf Natur umschalten!“. Abschalten vom Stress, der Zivilisation, der Städte, des Alltags. Wieder Ruhe und „zu sich selbst“ finden. Sich „gehen lassen“, für Körper, Geist und Seele etwas Gutes tun.

Nachhaltigkeit!

Der OWK hat sich für drei Jahre verpflichtet, die Nachhaltigkeit in Bezug auf die Wegemarkierung zu gewährleisten. Dennoch gibt es beim Modautalweg auch zukünftig noch weitere Arbeiten, mit denen erst der Wanderweg interessant bleibt.
Dazu zählt das Mulchen / Mähen der Graswege, das Freischneiden / Freihalten der Wege und insbesondere der schönen schmalen Pfade, ggfs. das Trockenlegen des Weges an nassen Stellen und die weitere „Möblierung“ des Wanderweges. Hier ist das Aufstellen und Freihalten von Ruhebänken, Schutzhütten und Aussichtspunkten sowie das Anbringen von Informations- und Panoramatafeln gemeint. Auch die bereits bewährte Wegeziel-Beschilderung am Alemannenweg soll den Wanderweg noch attraktiver für die Gäste machen.
Die Gemeinde Modautal, der Odenwaldklub (insbesondere mit seinen beiden Ortsgruppen in Modautal), der GeoNaturpark und andere Vereine müssen hier gemeinsam auftreten und diese Arbeiten wahrnehmen. Vielleicht können auch die Gasthäuser und Gewerbebetriebe zumindest fördernd unterstützen.
Tut Gutes und sprecht darüber!
Was nutzt eine schöne Wanderregion, was nutzt ein schöner Wanderweg, wenn sie nicht bekannt werden. Dafür steht die Odenwald Tourismus GmbH, die die Vermarktung übernehmen wird. Der Modautalweg wird auch in der nächsten Ausgabe des Wanderkatalogs für unsere Region werben. Ein schönes Faltblatt ist natürlich auch bereits zu haben und enthält die wichtigsten Informationen zum Weg.
Es gibt also auch noch zukünftig viel zu tun! Aber,
„Wer auf Dauer gut sein will, muss immer versuchen, besser zu werden!“
Zugegeben,
dieser Weg ist einer von etwa einem Dutzend bereits ebenfalls so ausgewiesenen Wanderwegen und ein paar weiteren geplanten Wanderwegen. Er soll auch nur ein Beispiel dafür sein, was mit Unterstützung des OWK in unserem wunderschönen Wandergebiet seit einiger Zeit passiert.
Es ist viel Arbeit, aber unser Odenwald hat es verdient, dass wir ihn damit bekannter machen und mit den garantierten Standards auch den Gästen herausgehobene Wanderangebote bieten. Was nutzt es, wenn man solche schönen Gebiete hat, sie aber nicht für Gäste anbieten kann!? Das wollen wir mit dieser Arbeit ändern! Nur gemeinsam (Kommunen, OWK, GeoNP und andere Vereine sowie Gaststätten, Hotels und Gewerbebetriebe) schaffen wir das.
Wandern ist in!
Mit einem noch ganz neuen Forschungsbericht hat das Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie festgestellt, dass Wandern
…            in Deutschland zukünftig noch beliebter werden wird,
…            insbesondere bei Zielgruppen mit offenem Lebensstil besonders geschätzt wird und
…            ohne ehrenamtliches Engagement nicht möglich ist.
In Deutschland ist das Wandern aber auch ein Wirtschaftsfaktor. Durch den Wandertourismus werden im Jahr mehr als 7 Milliarden Euro umgesetzt. Hinzu kommen etwa 3,5 Milliarden Euro für Ausrüstung.
Jeder 2. gibt bei der Untersuchung an, dass er mindestens ein Mal im Jahr wandert.

                                                    

     Übergabe der Prüfurkunde                                    Enthüllung des Markierungszeichen

   Vorsitzender Karl Ohlemüller                            von links: Werner Bickelhaupt, Cornelia Brauer,

 an Bürgermeister Lautenschläger                   Jörg Lautenschläger, Karl Ohlemüller, Manfried Hering